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Von der Regen - zur Sonneninsel

Die sehr persönliche Geschichte meiner Klientin, die anderen Menschen Mut machen darf!

von Christine Berninger 5. September 2024
Es kam irgendwann die Mail von meiner Klienten, in der sie meinte, dass das wohl der letzte Blog Eintrag sein wird. Wie bereits im letzten Beitrag erwähnt - die Reise wird nie zu Ende sein. Es kommen immer wieder Themen aus der Vergangenheit, die wir meist erst später verstehen. "Das Leben wird rückwärts verstanden und vorwärts gelebt." Es kommen Menschen, die uns einen Spiegel vorhalten. Es kommen Situationen, die vielleicht schon einmal da waren und wir JETZT anders reagieren als früher. Wir haben weiterhin regelmäßig "trainiert" - manchmal den Körper und manchmal den Geist. Wenn sich Themen im Außen gezeigt haben, dann habe ich unseren gemeinsamen Termin entsprechend angepasst. Mal hat sich etwas angestaut und sie hat sich am Boxsack ausgetobt. Mal brauchte sie Energie und ich habe Bowtech angewandt (manuelle Bindegewebstechnik). Ein anderes Mal haben wir Yoga, Krafttraining oder Atemtraining gemacht. Und immer wieder - das ist für mich individuelles Personaltraining. Ich arbeite mit den Tools, die meine Kunden zur besten Version von sich selbst machen um das beste Leben leben zu können. Die Gedanken, die damals meine Klientin begleitet haben, hat sie hier zusammengefasst. Vertrauen ist gut, aber Kontrolle ist besser? Passt das immer und überall? In gewissen Dingen ist Kontrolle gut und richtig. Wie in allem ist auch hier eine gesunde Mischung wichtig. Nachdem ich alle negativen Erfahrungen bearbeitet und entsorgt hatte, musste ich diese Lehre auch noch ziehen. Es kommen immer wieder ähnliche Situationen, die schnell wieder neue negative Erfahrungen produzieren können. Um das zu verhindern, dachte ich, ich könnte alles kontrollieren damit mir solche Erfahrungen nie wieder passieren. Ich sagte mir, dass ich nie wieder auf die Regeninsel zurückwollte. Aber darum geht es am Ende nicht! Es wird immer wieder Etwas auf uns zukommen, was Unbehagen auslöst oder nicht so läuft wie man es gerne hätte. Ob in einer Beziehung, mit den Kindern, Schule, Beruf, Freunde….es gibt immer und Überall „Challenges“, die uns herausfordern. Es geht darum, damit umzugehen und loszulassen. Auch der Prozess vom Wissen darüber bis zur Umsetzung wird eine Weile dauern. Bis man es geschafft hat, den Lauf der Dinge zu akzeptieren und abzuwarten ist die größte Challenge. Seien wir mal ehrlich… Eigentlich sind wir doch alle im Warten erprobt… Geduldig warten wir im Wartezimmer oder auf Termine bei Behörden und akzeptieren, dass es eben dauert, bis man dran ist und es heißt: Der Nächste, bitte! Warten wir also auch geduldig auf unser Glück! Bis dahin tut alles, was Euch Spaß macht und gut tut! Natürlich brauchen wir manchmal Geduld, ganz nach der Devise: "Das Gras wächst nicht schneller, wenn Du daran ziehst." Doch leider stelle ich immer wieder fest, dass die Menschen einfach nur abwarten und hoffen, dass sich etwas von Alleine verändert. Den Zahn muss ich dann leider immer ziehen. Von alleine passiert nämlich gar nichts. Wir dürfen und sollten an uns arbeiten. Ziele, Glaubenssätze, Werte, Resilienz, usw. Heute - nach einer sehr intensiven Zusammenarbeit mit dieser Klientin kann ich sagen. Das war die größte persönliche Transformation, die ich bisher miterleben durfte. Es macht mich unfassbar stolz und glücklich, ein Teil davon zu sein. Danke
von Christine Berninger 1. Juli 2024
Sie kam also ab jetzt alleine zum Training und ich konnte mich ganz individuell um sie kümmern. Es ging eben nicht mehr nur um Bewegung und Ernährung sondern viel mehr um mit dem Alten abzuschließen und der Zukunft eine neue Richtung zu schenken. DAS ist schon immer mein Ansatz in der Zusammenarbeit mit Klienten. Die Vergangenheit ist nicht zu ändern und alles was geschah, hat seinen guten Grund. Wenn man selbst in dieser Situation ist, ist es oft schwer zu verstehen. Wir haben uns jedoch gegenseitig vertraut und beschlossen - wir gehen da gemeinsam durch und ich unterstütze, wo ich kann. Da ich schon immer gerne mit Bildern arbeite und die gemeinsame Zeit auf der Insel hinter uns liegt (die der Beginn dieser Reise sein sollte), machte ich folgenden Vorschlag. "Möchtest Du die Regeninsel hinter Dir lassen und mit auf die Sonneninsel reisen?" Diese Frage stellte ich Ihr. Ich sagte ihr aber auch, dass wir mit dem Ruderboot reisen werden. Jeder von uns bekommt ein Ruder. Wir brauchen uns gegenseitig sonst drehen wir uns im Kreis. Ich ärgerte mich über den Stillstand. Ich ging regelmäßig zum Training, hielt mich mit Süßigkeiten zurück. Trotzdem schien es s o, als würde ich auf einer Stelle festkleben. Der Tipp von Christine, dass ich auf die Sonneninsel umziehen musste, sollte bald umgesetzt werden . Die „mentale“ Reise , die vor allem von Dankbarkeit geprägt war, dauerte 8 Tage. Christine: Und eigentlich dauert diese Reise unser ganzes Leben... Technisch betrachtet ploppten nun fast täglich neue Fehlermeldungen auf, die gelöscht oder bearbeitet werden mussten. Alle Meldungen wurden sorgfältig dokumentiert und hinterfragt. Begleitend dazu hat mir das Laufen gutgetan, es half mir den Kopf freizubekommen und die Bewegung war die perfekte Ergänzung zum Trainingsprogramm. Während dieser Zeit hatte ich auch wieder Lust zu malen. Die Staffelei und die Farben hatte ich schon Jahre zuvor gekauft. Jetzt wurde es Zeit die Leinwand auszupacken. Genau wie bei der Reise wusste ich nicht was am Ende auf dieser Leinwand zu sehen sein würde. Ich malte immer nur ein Stück. An manchen Tagen fiel mir nichts ein und ich ließ alles so liegen, bis ich wieder einen Impuls bemerkte, um weiterzumachen. Ganz nebenbei veränderten sich meine Lebensgewohnheiten. Ich wurde aktiver und kam meinen Zielen, die ich beim Training gesetzt hatte, wieder näher. Ich hatte es geschafft, .....oder doch noch nicht? Ich war zwar jetzt auf der Sonneninsel angekommen, aber auch dort musste ich mich neuen Herausforderungen stellen. Warum in aller Welt hängt man teilweise so hartnäckig an negativen Erfahrungen, dass man sie fast schon feinsäuberlich wie in einer Andenkenkiste aufbewahrt ? Mein Fazit bis hierher: Das Leben sollte ein großes schönes Fotoalbum sein, in das man nur schöne Erinnerungen hineinklebt. Die schlechten, das sind die Fotos, die unscharf sind oder man darauf unvorteilhaft getroffen ist. Diese kommen in den Müll . Ein Fotoalbum holt man gerne raus und blättert es durch. So sollte es auch mit den Erfahrungen sein. In meinem persönlichen Lebensalbum sind ab jetzt nur noch schöne und die ersten Seiten sind reserviert für die Highlights! Alles andere kommt in den Schredder! Wie sehen eure Lebensalben aus?
von Christine Berninger 13. Juni 2024
Jeder von uns ging mit dem Verlust anders um. Umso schwerer war es auf einen Nenner zu kommen. Teilweise marschierten wir „mit allen Mann“ zum Training. Die Intension dahinter war zu Anfang, etwas gemeinsam zu tun, sich zu motivieren und wieder den Blick nach vorne zu richten. Erste Erfolge ließen auch nicht lange auf sich warten. Wir konnten uns gegenseitig unterstützen und freuten uns gemeinsam über die Erfolge, die wir beim wöchentlichen Rapport von unserer Trainerin erhielten. Jeder von uns hatte andere Ziele, was für die Planung des Trainings eine Herausforderung war. Es entstanden jedoch dabei viele tolle Gespräche, teils zur Verarbeitung aber auch lustige Momente im Family Workout! Irgendwann bot sich die Möglichkeit an einem Retreat teilzunehmen und meine Tochter und ich mussten nicht lange überlegen und wir meldeten uns an. Es war die perfekte Möglichkeit ein paar Tage aus dem Alltag auszubrechen und auf zu neuen Ufern zu starten. Die Gruppe bestand aus den unterschiedlichsten Teilnehmern. Eine bessere Gruppe hätte es nicht sein können. Die täglichen Sporteinheiten und die Gespräche waren ein Teil des Programms und gemeinsame Unternehmungen rundeten das Retreat ab. Diese Erfahrung war für mich ein Weckruf, denn am letzten Tag schrillte dieser innere Wecker so laut, dass mir viele Dinge, über die ich nie nachgedacht habe und die für mich selbstverständlich waren, nachdenken musste und ich stellte fest, dass mich nicht nur die Trauer belastete, sondern noch andere Schwierigkeiten wie tonnenschwerer Ballast auf meinen Schultern lagen und ich deshalb einfach nicht vorwärtskam. Aber anstatt den Wecker auszuschalten, habe ich auf Snooze gedrückt. Schleichend und unbemerkt verschlechterte sich mein Allgemeinzustand wieder. Auch das Training hatte nicht mehr den Erfolg wie zu Anfang. Einzig von meinen Knieschmerzen und dem verspannten Nacken konnte ich mich endlich verabschieden. Die Kinder suchten sich mittlerweile auch andere eigene Wege und nach einem ausführlichen Gespräch mit meiner Trainerin musste ich mich entscheiden, ob ich weitermache oder nicht. Christine: Ich habe mich damals wahnsinnig gefreut, dass die Beiden mit zum Retreat nach Mallorca flogen. Eine Auszeit, mal fernab von den Aufgaben mit Geschäft, Haushalt und Familie. Mir war aber auch klar, dass es eine komplett andere Welt ist und eine bunt zusammengewürfelte Gruppe für einen Coach auch seine Tücken bereithalten kann. Doch wie sage ich immer so schön? "Ich liebe Herausforderungen!" Während der Auszeit lief alles richtig toll und die Beiden hatten wirklich auch sehr viel Spaß. Sie lachten und entdeckten Seiten, die irgendwie schon anders waren. Einfach mal um nichts kümmern müssen, die Sonne genießen und im Zuge der Gruppendynamik, auch sportlich fast überall mitzumachen. Die Retreats leben natürlich davon, inwieweit wir das "Gelernte" zu Hause integrieren und weiter umsetzen können. Es kann jedoch auch passieren, dass man auf einmal Dinge entdeckt, die jahrelang im Verborgenen schlummerten. Wie es meine Klientin mit Ihren Worten ausgedrückt hat: "... sondern noch andere Schwierigkeiten wie tonnenschwerer Ballast auf meinen Schultern lagen und ich deshalb einfach nicht vorwärtskam. Aber anstatt den Wecker auszuschalten, habe ich auf Snooze gedrückt. Schleichend und unbemerkt verschlechterte sich mein Allgemeinzustand wieder." Diesen Snooze Zustand merkte ich natürlich auch im Training - und zwar nicht nur bei meiner Klientin sondern auch bei den anderen Familienmitgliedern. Die Motivation sank und jeder kam mehr und mehr an seine Grenzen. Einschließlich mir!!! Die Themen, die bearbeitet werden "sollten" konnte ich in meiner Funktion nicht leisten. Das musste ich mir selbst natürlich eingestehen und gleichzeitig wollte ich die Familie nicht vor den Kopf stoßen. Sie schenkten mir in der Vergangenheit Ihr Vertrauen, doch ich konnte irgendwann nachts nicht mehr schlafen, weil ich dem Allem nicht mehr gerecht werden konnte. Ich musste eine Entscheidung treffen und traf mich mit der Mama bei einem Kaffee. Es fiel mir damals alles andere als leicht, doch ich habe die Zusammenarbeit (wie sie zu dem Zeitpunkt aussah) gewissermaßen beendet. Es war ein sehr offenes und langes Gespräch, bei dem ich deutlich machte, dass es um mehr geht als nur Bewegung und Ernährung. Und da jeder anders mit der Situation umging, können wir so nicht weiter arbeiten. Das Frühstück war Anfang Juni und knapp einen Monat später kam ein Anruf von ihr (mit ihren Worten)... Ich entschied mich für das Weitermachen! Allein! Wow!!! Endlich stellt sie sich mal in den Vordergrund und schaut nach sich - das dachte ich mir damals. Alles easy? Definitiv nicht. Jetzt ging es erst richtig los.
von Christine Berninger 27. Mai 2024
(Um das Lesen zu vereinfachen, wird das Geschriebene meiner Klientin in kursiv angezeigt.) Vielleicht kennen viele dieses Phänomen! Wie im Schlaf fährt man die gewohnte Strecke mit dem Auto entlang, ohne zu überlegen ob nun nach rechts oder links abgebogen werden muss. Im Prinzip wäre es sogar mit verbundenen Augen möglich ans Ziel zu kommen. Jede Kurve, jeden noch so kleinen Höcker kennt man auswendig. Nach dem Tod meines Mannes lief mein Leben genau so ab. Ohne zu überlegen, wie ferngesteuert, erledigte ich sämtliche Aufgaben, kümmerte mich um die Kinder, den Haushalt, die Arbeit. Hätte ich abends aufzählen müssen, was ich gesagt oder getan habe - ich hätte das Meiste nicht mehr gewusst. Ganz nebenbei mussten die ständigen Gedanken (was passiert ist) unter Kontrolle bleiben, um sich dabei nicht selbst zu verlieren. Das Ganze dauerte fast ein Jahr bis ich merkte, dass ich die Kontrolle wieder selbst übernehmen muss und schaltete den Autopiloten aus. In erster Linie wollte ich damals meine Kinder auf andere Gedanken bringen und ihnen etwas Gutes tun. Ich habe gemerkt, dass es sinnvoll ist, frühzeitig etwas für sich und den Körper zu tun und dachte an Christine, die ich dann einfach angeschrieben habe. Im März kontaktierte sie mich für ein Probetraining (welches es in dieser Form mittlerweile nicht mehr gibt.) Wir starteten zu Dritt, mit der Zeit kamen auch die anderen Kids dazu und es wurde zu einem Kleingruppentraining für die ganze Familie. Mir wurde damals schnell klar, dass jedes Familienmitglied anders mit dem Tod des Vaters bzw. Mannes umging und es war zwischenzeitlich eine echte Mammutaufgabe für mich als Coach, jeden zu motivieren und in gewisser Weise aufzufangen. Was meine Klientin/ die Mama von 4 Kindern/ die Unternehmerin und die Witwe anging - ich wünschte mir so sehr, dass sie endlich mal an sich denkt und nicht immer nur damit beschäftigt ist, dass es allen anderen gutging. "Kennst Du vielleicht auch solche Situationen?" Ich wusste, wenn es ihr gutgeht, dann wird es irgendwann auch ihrer Familie gutgehen. Wir arbeiteten eine zeitlang alle zusammen, doch ich bin ehrlich - ich kam absolut an meine Grenzen und musste eine Entscheidung treffen. Eine Entscheidung, die mir im Hinblick meiner Empathie alles andere als leicht gefallen ist.
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von Christine Berninger 21. Mai 2024
Ich möchte Euch in diesem Blog von dem Weg einer Klientin berichten, bei dem uns damals beiden nicht klar war, wohin uns dieser Weg führt... Sie kontaktierte mich das erste mal noch lange vor der Pandemie, weil sie eine Personaltrainerin für ihre Jungs suchte. Sport stand in der Familie nicht an der Tagesordnung, doch sie wollte zumindest Ihren Kindern die Möglichkeit geben, die Bewegung für sich zu entdecken. Es ging also in erster Linie ganz klassisch um eine Ernährungsumstellung und den Muskelaufbau. Äußere Umstände, Schule, die fehlende Motivation usw. ließen uns dann etwas aus den Augen verlieren, doch bekanntlich sieht man sich immer mindestens zweimal im Leben. Im März 2021 schrieb sie mich dann wieder an, weil es ihrem Mann nicht gutging und sie mich nach einem Spezialisten aus meinem Netzwerk fragte. Ich konnte ihr damals leider nicht weiterhelfen und musste ihr dann im September mein Beileid aussprechen - ihr Mann war gestorben und von Einem auf den anderen Tag veränderte sich für die 4-fache Mutter mit einem familiengeführten Unternehmen alles! Wir haben uns beide für diesen Blog entschieden, um Mut zu machen. - Mut, auch einmal andere Wege zu gehen. - Mut, aus der Komfortzone zu kommen. - Mut, sich selbst wieder mehr in den Fokus zu rücken. Dieser Weg beschreibt so viele Facetten und zeigt auf, dass ich als Personaltrainerin sehr ganzheitlich arbeite und es eben oft nur im ersten Schritt um Bewegung und/oder Ernährung geht. Für mich ist es etwas ganz Besonderes, dass meine Kundin bereit ist, in aller Offenheit über ihre Geschichte zu schreiben und sie mit Euch zu teilen. Wir teilen diesen Weg mit allen Höhen und Tiefen und freuen uns wahnsinnig über Feedback und Eure Gedanken dazu. Wir wünschen Euch viel Freude und vielleicht könnt Ihr Euch bei der ein oder anderen Situation wiedererkennen... Alles Liebe
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